Katharina Kepler


Auf dem Kirchhof in Roßwälden soll Katharina Kepler im Jahre 1622 zur letzten Ruhe gebettet worden sein. Die Mutter des berühmten Astronomen Johannes Kepler hat ihre letzten Lebensmonate in Roßwälden zugebracht und ist dort am 13. April vor 403 Jahren gestorben. 

Ihr Sohn Johannes war noch ein Kind, als sein Vater als Söldner bei Augsburg verstarb. Die vierfache Mutter musste sich danach allein durchschlagen. Die Kinder wuchsen heran und die Schwester von Johannes heiratete in Leonberg den Pfarrer Georg Binder, der später die Pfarrstelle seines Vaters in Roßwälden übernahm. Roßwälden wurde für ihn und seine Frau ein Zufluchtsort. Denn inzwischen war Katharina Kepler der Hexerei beschuldigt und verhaftet worden. Um seiner Mutter zu helfen, reiste Johannes Kepler von Linz in die alte Heimat und blieb, bis seine Mutter wieder freigelassen wurde. Er musste all seine Fähigkeiten als Wissenschaftler und seine guten Beziehungen bis in die obersten Kreise spielen lassen, um die Mutter wieder aus dem Gefängnis zu bekommen. Katharina Kepler war zu diesem Zeitpunkt bereits 72 Jahre alt. Ziemlich wahrscheinlich ist, dass die Tochter, die Pfarrfrau Margaretha Binder, ihre Mutter bei sich im Roßwälder Pfarrhaus aufgenommen hat. Möglicherweise hat Johannes Kepler die Mutter auf seiner Rückreise nach Linz in Roßwälden abgesetzt, wo sie, wie erwähnt, am 13. April in ihrem 75. Lebensjahr verstorben ist. 

Mit einer Stele und einer Gedenktafel erinnert der Stammtisch Heimatkunde bei der Ev. Kirche an die enge Verbindung zur Familie von Johannes Kepler. Die Stele steht seit 2011 auf dem Vorplatz der Benediktkirche. 2022 wurde im Neubaugebiet Unterer Morgen die Katharina-Kepler-Straße eingeweiht. 

Und übrigens: auch bei unserem im Mai geplanten Festwochenende wird Katharina Kepler eine Rolle spielen und an der Roßwälder Tafeley am Sonntag, 25. Mai, dabei sein. Lassen Sie sich überraschen….

Stammtisch Heimatkunde/SH