Der prägnante Gipfel des Bossler ist 799,7 m hoch; da wir aber bereits einige Höhenmeter mit dem Auto zurückgelegt haben, ist der Anstieg leicht zu meistern. Oben angekommen, bieten sich uns einige bemerkenswerte Aussichtspunkte.
Am Bossler kam es schon häufig zu tragischen Flugunglücken. In den meisten Fällen kollidierten die Flugzeuge bei schlechter Sicht mit dem unerwartet hohen Berg.
Interessant ist auch der „Jahrhundertstein“, ein Kunstwerk aus mehreren Steinen, in die Schlagwörter mit Bezug zum 20. Jahrhundert eingemeißelt sind.
Wenn wir Glück haben, blühen auch noch die Orchideen, die auf dem Bossler noch zahlreich vorkommen. Jedenfalls verspricht es, eine interessante Wanderung zu werden!
Bei schönem Wanderwetter startete eine kleinere Gruppe (21 Personen) der Roßwälder Wanderfreunde in Richtung Gruibingen. Der Bossler war unser Ziel. Bald auf dem Weg zum Jahrhundertstein fanden wir verschiedene Orchideen (weiße Waldhyazinthe, Pyramidenorchis, Mücken-Händelwurz) und vor allem viele, viele Türkenbundlilien; leider noch ohne geöffnete Blüten, trotzdem majestätisch schön.
Der Platz am „Gruibinger Wiesle“ mit Blick bis weit ins Albvorland hinein, wurde gestaltet von Uli Gsell. Auf 3 Felsplatten aus Jurakalkstein sind roh belassene und gesägte Flächen. Auf den glatten Flächen sind Worte, Ideen und Begriffe, bezogen auf Politik, Kultur, Wissenschaft, Technik und Alltag, Bedeutungsvolles und Banales eingemeißelt, die das 20. Jahrhundert geprägt und gestaltet haben. (Ein Wanderer vermisste das Wort „Pampers“, verständlich, denn er ist nebenberuflich Opa und muss dieselben manchmal wechseln).
Auf einem romantischen Waldweg, wieder gesäumt vom Türkenbund, erreichten wir den Aussichtspunkt auf dem 794 m hohen Bossler. Das Kreuz und der Gedenkstein erinnern an zwei tragische Flugzeugabstürze.
Der Abstieg übers Bossler-Haus der Naturfreunde bot noch einmal einen herrlichen Blick ins Land hinaus zu den drei Kaiserbergen Staufen, Rechberg, Stuifen.
Angekommen am Auto fuhren wir zum „Deutschen Haus“ zur Einkehr. Flott bedient und gut gestärkt schauten wir wieder auf eine abwechslungsreiche und gelungene Wanderung zurück und traten die Heimfahrt an.
Ab dem Parkplatz bei der Kläranlage in Hülben wandern wir ohne große Höhenunterschiede zu dem Naturphänomen Höllenlöcher oberhalb von Urach. Teilweise kann man die Höllenlöcher durchwandern, oder aber auf schönem Pfad mit Blick in diese bequem gehen. Ab dem Nägelesfelsen – Eichhalde liegt das Gebiet jedoch innerhalb der Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Das hat zur Folge, dass das Betreten der Höllenlöcher nun nicht mehr gestattet ist. Erlaubt ist nur noch der offizielle, bezeichnete Wanderweg am Rand entlang.
Der Nägelesfels bietet uns einen phantastischen Ausblick auf Hohen-Urach; die nächste tolle Aussicht haben wir vom Buckligen Kapf auf Dettingen /Erms und das gesamte Ermstal. Von dort aus machen wir uns auf den Rückweg nach Hülben. Die meiste Zeit sind wir auf schattigen Waldwegen unterwegs. Und – ein Leben ohne Freude ist wie eine Wanderung ohne Einkehr. Wir freuen uns auf die Einkehr im Sportheim Hülben.
Treffpunkt: Mittwoch, 13. Mai, 13.30 Uhr, Waaghäusle
Nachlese Hülben
Es gibt halt soo viele verschiedene Möglichkeiten um im Hülbener Wald zu den Höllenlöchern zu gelangen. So drehten wir eben eine kleine „Ehrenrunde“, wurden aber entschädigt durch den frühlingsgrünen herrlichen Wald, und den wunderschönen Traufweg. Ein Großteil der Wandergruppe wagte den Abstieg in die Höllenlöcher und bewunderte beim Durchqueren die Felsformationen und die alten Bäume, die fast ohne Erde auf den Felsen wachsen.
Auch der Ausblick ins Ermstal vom „Buckliger Kapf“ war wahrhaftig beeindruckend und nach einer Rast machten wir uns auf den Rückweg nach Hülben.
Bei der Einkehr in der Stadtiongaststätte in Hülben mussten wir zwar etwas Geduld aufbringen, aber letztendlich waren alle satt und zufrieden.
Nach den langen dunklen Wintertagen ist die Märzenbecherblüte jedes Jahr aufs Neue ein Highlight des lang ersehnten Vorfrühlings! Auch wir wollen uns diese Blütenpracht nicht entgehen lassen und uns im Neidlinger Tal auf die Suche nach den wundervollen Frühblühern begeben.
Der Einkehrschwung ist in dem urig-gemütlichen Wirtschäftle „Zum Kutscher“ in Weilheim vorgesehen.
32 Wanderfreunde machten sich bei herrlichem Sonnenschein auf den Weg durch das beschauliche Neidlinger Tal. Auf der Nordseite lag noch etwas Schnee, also flugs ein kleiner Schneemann gebaut; dann aber schnellstens bergauf zu den Märzenbechern, die schon ihre Blüten entfaltet haben und jedes Frühjahr aufs Neue die Naturfreunde erfreuen.
Begeistert waren auch alle von der gemütlichen Atmosphäre im „Kutscher“ in Weilheim und so ging wieder ein schöner Nachmittag zu Ende und zufrieden traten wir die Heimfahrt an.
Erstmals erscheint der Name Plochingen schriftlich in einer Urkunde des Jahres 1146 n.Chr. Die zweite Urkunde stammt aus dem Jahre 1153, in der Plochingen auftaucht. Ausgestellt von König Friedrich I. (Barbarossa 1152-1190). Eine weitere Urkunde stammt aus dem Jahre 1220. Wie aus diesen Urkunden hervorgeht, stand an der Spitze Plochingens im 12. und 13. Jahrhundert ein adeliges Geschlecht, das sich in der Gefolgschaft der hohenstaufischen Könige befand und auch auswärtige Besitzungen hatte.
Ob mittelalterliche Baukunst, moderne Kunst und Architektur, Plochingen hat einiges zu bieten, das wir bei einer Stadtführung erkunden wollen.
Da die Gruppengröße auf 30 Teilnehmer beschränkt ist, können leider nur die bereits angemeldeten Wanderfreunde teilnehmen.
Einkehren werden wir im „Grüner Baum“. An dem Gebäude wurde 1989 ein Glockenspiel angebracht. Es besteht aus 15 Bronzeglocken und erklingt täglich um 11.05 Uhr, 15.05 Uhr und 17.05 Uhr.
28 interessierte Wanderfreunde trafen sich am alten Rathaus in Plochingen. Kurzweilig erzählte unser Stadtführer, Herr Schuster, dass in den 70er Jahren noch der gesamte Verkehr vom und zum Schurwald über den Marktplatz floss. Damals wurde auch das alte Rathaus von der Neckarstraße an den jetzigen Platz versetzt, um den Verkehr neu zu ordnen.
Die Brunnensäule auf dem Marktplatz wurde gestaltet von Karl-Ulrich Nuss; die historischen Ereignisse sind dort symbolisiert.
Das älteste Bauwerk der Stadt (1328), die Ottilien-Kapelle bot uns für kurze Zeit Schutz vor dem eisig-kalten Wind.
Danach freuten wir uns an dem Glockenspiel am „Grünen Baum“ mit 15 Glocken.
Durch die Fußgängerzone wanderten wir zum „Hundertwasser-Haus“. Bei eisigem Wind waren die Erläuterungen kurz, aber durchaus sehr interessant.
In den warmen Gasträumen des „Grünen Baum“ gingen wir dann zum gemütlichen Teil über und ließen die unterhaltsame Stadtführung nochmals Revue passieren.
Leider wird es dieses Mal nichts mit unserer Tradition-Januar-Weiler-Wanderung! Trotzdem bleibt aber unser Auto in der Garage und wir wandern nach Hochdorf und kehren ein im Hasenheim!
Treffpunkt: Mittwoch, 14. Januar, 13.30 Uhr
Und dräut der Winter noch so sehr Mit trotzigen Gebärden, Und streut er Eis und Schnee umher, Es muss d o c h Frühling werden.
Blast nur ihr Stürme, blast mit Macht, Mir soll darob nicht bangen, Auf leisen Sohlen über Nacht Kommt doch der Lenz gegangen.
Emanuel Geibel
Nachlese Hochdorf
Man musste schon kräftig gegen den Wind ankämpfen und mancher Regenschirm musste leiden. Die Roßwälder Wanderfreunde aber ließen sich nicht beirren und frohgemut gings Richtung Hochdorf. Ein kleines Gläschen ungarischen Schnaps (dazu gabs Schokolade) am „Eisenwinkel“ war eine willkommene Unterbrechung. Leider konnte der Spender krankheitshalber nicht dabei sein; wir tranken aber alle auf sein Wohl und vor allem auf seine baldige Genesung. Das „Hasenheim“ war mit 30 Wanderfreunden gut gefüllt und einige hielten es recht lange dort aus! Der Regenschirm konnte auf dem Nachhauseweg im Rucksack bleiben.
„Rund um Roßwälden“ heißt unsere Devise im Dezember. Eine kurze Wanderung und viel Gemütlichkeit bei der anschließenden Einkehr im Bäckerhaus. Wir haben wieder einiges vorbereitet und freuen uns auf eine stimmungsvolle Adventsfeier.
Im Advent bei Kerzenschein die Kindheit fällt dir wieder ein. Ein Adventskranz mit seinen Kerzen lässt Frieden strömen in unsere Herzen. Des Jahres Hektik langsam schwindet und Ruhe endlich Einkehr findet. Ein Tag, er kann kaum schöner sein, als im Advent bei Kerzenschein.
Ab dem Naturfreundehaus in Lichtenwald-Hegenlohe wandern wir durch den Wald, zunächst leicht bergab, um dann, wenn die Höhe wieder erreicht ist, auf dem Lichtenwalder Höhenweg unser Ziel, das Schurwaldhaus, zur Einkehr anzusteuern.
Der Höhenweg ist seit kurzer Zeit um eine Attraktion reicher. Nahe des höchsten Punkts des Höhenzugs hat das Lichtenwalder Künstler-Ehepaar Angie und René Heinze in viermonatiger Arbeit die Skulptur „Augenblick“ errichtet. Optisch gerahmt vom Waldgebiet Probst zur Linken und dem Baltmannsweiler Höhenzug zur Rechten lenkt es den Blick des Betrachters über das Reichenbachtal hinweg zu Teck und Neuffen.
Trotz regnerischem und nebeligem Novemberwetter genossen 32 Wanderfreunde den herbstlichen Schurwald. Es hat sich wieder mal gezeigt: Auch das Novemberwetter hat seinen Reiz! Unterwegs gab´s noch einen besonderen Kunstgenuss: Die Skulptur „Augenblick“ von dem Künstlerehepaar Angie und René Heinze.
Anschließend ließen sich alle das herzhafte Vesper und die guten Getränke in Haug´s Besen munden.
„In den Weinbergen“ heißt das Motto unserer Oktober-Wanderung! Wir haben die überschaubaren Weinberge rund um Neuffen ins Auge gefasst. Wir wandern ab dem Parkplatz am Freibad durch die herbstlichen Streuobstwiesen, durch die Weinberge, deren Laub schon bunt gefärbt ist, dann bergauf und auf schmalem Pfad durch die herrliche Neuffener Heide, wo jetzt im Herbst die eindrucksvolle Silberdistel dominiert. Ein weiterer attraktiver Wegepunkt ist der höchste Weinberg Württembergs. Durch den Herbstwald geht´s dann zurück zum Parkplatz. Einkehr ist im außerhalb vom Ort gelegenen Schützenhaus.
Goldener Oktober! Eine herrliche Wanderung durch die Neuffener Weinberge und über die wunderbare Neuffener Heide. Schönes Wetter, sehr angenehme Temperaturen und gute Stimmung! Auch Blühendes fanden wir noch am Wegesrand: Neben zahlreichen Silberdisteln den entzückenden Enzian.
Schwäbisch oder griechisch? Dieser Frage mussten wir uns bei der Schlusseinkehr im Schützenhaus stellen; Beides war hervorragend!
Der Aichelberg – 564 m ü.N.N. – ist vulkanischen Ursprungs. 1210 wurde hier eine Burg erbaut, die 1525 im Bauernkrieg zerstört wurde. Die restlichen Eisensandsteine wurden später, um 1596, zum Bau des Boller Schwefelbades verwendet. Bis etwa um das Jahr 1830 wurde hier auch Weinbau betrieben.Bei unserer September-Wanderung wollen wir diesen Berg am Albaufstieg der Autobahn und seine Umgebung erkunden! Es verspricht interessant zu werden! Einkehr im Café Waldeck in Aichelberg.
Das „Land der 1000 Hügel“, der Kraichgau ist das Ziel unseres diesjährigen Tagesausfluges. Zwei Weinbauregionen, Baden und Württemberg in einem Naturpark, das gibt es nur im Stromberg-Heuchelberg. Wir fahren mit dem Bus nach Sternenfels, wandern, vorbei an der Kraich-Quelle, die der ganzen Landschaft den Namen gibt, ca. 5 km durch Naturschutzgebiet und Wald zum Derdinger Horn und Weinplateau. Unter dem Motto
„brennt im Herzen dir ein Weh, lösch es hier mit Kern´les Tee“
erwartet uns dort der Winzer Michael Kern. Aber keine Sorge, der Kern´les Tee ist ein reines Naturprodukt und enthält garantiert keinen Tropfen Wasser. Michael Kern wird uns dies und vieles andere näher erläutern. Damit das Getränk nicht auf den Magen schlägt, oder gar zu Kopf steigt, gibt es dazu kräftige Kanapees und Käsewürfel. Der anschließende historische Rundgang durch den interessanten und behutsam sanierten Ortskern von Oberderdingen wird sicherlich auch interessant und kurzweilig. Abschluss ist dann im 1910 gegründeten und damit ältesten und traditionsreichsten Weingut in Oberderdingen.
Termin: Mittwoch, 3. September
Abfahrt mit dem Bus
am Waaghäusle: 8.30 Uhr, Rückkehr ca. 20.00 Uhr
Kosten: 40,00 € (Fahrt, Weinprobe m. Häppchen, Ortsführung)
Telefon: Fred 2528
Nachlese Oberderdingen
Ein gelungener Ausflug: Beschauliches Wandern, schöne Aussichten, interessante Führung und Ortsbegehung, gemütliche Einkehr! Nachfolgend unser „Vorstellungsgedicht“ für den Winzer Michael Kern:
Wir sind die Wanderfreunde aus Roßwälden,
so einen Club wie unseren, den gibt’s selten.
Wir wandern gern, wir kehren gern ein
und vor allem – wir lieben den Wein!
Wir sind kein Verein und nicht organisiert,
wir wollen nur wandern, egal was passiert!
Wir sind mal 10, 20, 25 oder,
an einem schönen Tag wie heute,
sogar mal 36 gutgelaunte Leute.
Sicher wird auch heute unser Ausflug gelingen,
denn wir fahren nach Oberderdingen!
Wir wollen sehn wie die Trauben reifen
und auch durch das Städtle streifen.
Im Herzen haben wir zwar keinerlei Weh,
freuen uns aber trotzdem auf den Kern´les-Tee!
Michael Kern wird uns diesen näherbringen,
– wir werden ihm dafür ein Liedle singen!
Den Kern´les-Tee wollen wir ausgiebig probieren,
wir wollen ihn sehen, riechen, trinken und studieren!
Denn wir wissen: Drei Dinge sind´s, die ergeben den Wein,
Warum in die Ferne schweifen, wo wir doch einen so wunderschönen Wanderweg haben? Für unsere August-Wanderung haben wir uns diese ca. 7 km vorgenommen. Anschließend wollen wir in der OGV-Blütenhütte gemütlich zusammensitzen, zünftig grillen und uns auch die Getränke schmecken lassen. Grillgut bitte mitbringen, für Getränke wird gesorgt! Die Speisen werden in die Hütte gefahren, so dass der Rucksack nicht überbeansprucht wird! Eine Kühlung ist dort möglich.
Und wieder einmal bestimmten die Regenschirme das Bild unserer Wanderung! Trotzdem herrschte eine gute Stimmung sowohl bei der Wanderung als auch bei dem anschließenden gemütlichen Beisammensein bei einem guten Tröpfchen Wein und einem gepflegten Bierchen. Auch der Grill wurde angeheizt und so manches Wanderlied schallte durch die Obstanlage des OGV Roßwälden in der Halde.
Ein Highlight bei der Wanderung, das viele Wanderfreunde noch nicht kannten, war die Durchquerung des Roßwälder Nussbaumwaldes, der ja im ganzen Ländle Beachtung findet und ein Vorzeigeobjekt von Förster Reich ist.
Ab dem Parkplatz bei der Kläranlage in Hülben wandern wir ohne große Höhenunterschiede zu dem Naturphänomen Höllenlöcher oberhalb von Urach. Teilweise kann man die Höllenlöcher durchwandern, oder aber auf schönem Pfad mit Blick in diese bequem gehen.
Ab dem Nägelesfelsen – Eichhalde liegt das Gebiet jedoch innerhalb der Kernzone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Das hat zur Folge, dass das Betreten der Höllenlöcher nun nicht mehr gestattet ist. Erlaubt ist nur noch der offizielle, bezeichnete Wanderweg am Rand entlang. Der Nägelesfelsen bietet uns einen phantastischen Ausblick auf Hohen-Urach; die nächste tolle Aussicht haben wir vom Buckligen Kapf auf Dettingen /Erms und das gesamte Ermstal. Von dort aus machen wir uns auf den Rückweg nach Hülben. Die meiste Zeit sind wir auf schattigen Waldwegen unterwegs. Einkehr ist im Sportheim Hülben.
Regen, Regen, nichts als Regen. Regen den ganzen lieben langen Tag, nur Regen! Nach der langen Trockenheit war es wahrhaftig ein Segen für die Natur. Was aber machen die Roßwälder Wanderfreunde? Sie sind ja soo flexibel! Nach dem Motto „Versuchs mal mit Gemütlichkeit“ wurde schnell Kuchen besorgt und frische Bäckerhausbrezeln, Erika macht Kaffee, ein paar gute Fläschle Wein und der Nachmittag ist gerettet. Stohrers haben einen so genialen urgemütlichen Raum, auch „Stohrer´s Besen“ genannt, in dem sich phantastisch feiern lässt! Es wurde erzählt, mit Akkordeonbegleitung gesungen, gegessen, getrunken und es war so was von gemütlich. Das Regenwetter war ganz schnell vergessen! Nur schade, dass sich so wenige Wanderfreunde aus dem Haus getraut haben! Hülben haben wir bereits in die Wanderplanung 2015 aufgenommen!
Eine wahrhaft ruhige und idyllische Ecke haben wir für unsere Juni-Wanderung ausgesucht – Unterweckerstell!
Ab dem Parkplatz am Waldheim in Donzdorf wandern wir, vorbei an einem Gehege mit Damwild, zum romantischen Simonsbach-Stausee, dann durch den verschlafenen Ort zu der kleinen Kapelle, die dem Heiligen Georg gewidmet ist. Der spätromanische Chor lässt einen Bau des 13. Jahrhunderts vermuten. Urkundlich erwähnt wird der Weiler Unterweckerstell 1324. Dann geht’s hinauf zur Scharfenburg auf 617 m ü.N.N., im Volksmund „Scharfenschlössle“ genannt. Die Ruine besteht aus 2 Hauptgebäuden: dem großen, steinernen herrschaftlichen Wohnhaus und dem Gesindehaus sowie aus der noch aus Teilen bestehenden Wehranlage und Reste des einstigen Turmes der Burg. Die Burg ist in Privatbesitz, kann aber teilweise besichtigt werden.
Zum Abschluss wie immer gemütliche Einkehr; dieses Mal im „Lindenhof“ in Donzdorf.
Treffpunkt: Mittwoch, 11. Juni 2014, 13.30 Uhr Waaghäusle
Nachlese Bürger Seen (geplant Unterweckerstell)
Wieder mal hat uns das Wetter einen Strich durch unsere Wanderplanung gemacht! Über 30 Grad im Schatten! Die wirklich „sonnige“ Wanderung in Unterweckerstell und dann auch noch steil hinauf, ebenfalls in voller Sonne, auf das Scharfenschlössle? Nein, das wollten wir uns nicht antun. Kurzfristig entschieden wir uns für eine schattige Alternative: Auf dem sonnenlosen Waldlehrpfad mit 13 interessanten Stationen durchstreiften wir den Talwald bei den Bürgerseen in Kirchheim, wanderten dann zu dem romantischen Mannsberger See, bewunderten dort die herrlichen Seerosen und machten uns, entlang der Bürgerseen, auf den Rückweg und freuten uns an den gut gekühlten Getränken und dem kräftigen Vesper beim Angelverein Kirchheim.
Die Unterweckerstell-Wanderung wird auf jeden Fall nachgeholt!
….und wir wandern auf den „Berg der Schwaben“, den Hohenstaufen! Mit seiner markanten Kegelform bildet dieser 684 m hohe Berg das Wahrzeichen der Stadt Göppingen. Wir gehen zunächst durch den Ort Hohenstaufen, vorbei an dem Haus mit dem liebevoll gepflegten Gärtle des bekannten Malers, Dichters und Liedermachers Harald Immig, vorbei an der Pfarrkirche St. Jakob und dann stetig bergauf bis wir, oben angekommen, rundum ein außergewöhnliches Geschenk der Natur erleben: Die ganze Schönheit des Stauferlandes! Man kann dort oben in die Geschichte eintauchen, oder einfach die Aussicht und die Stille auf sich wirken lassen. Beim Abstieg kommen wir an der sogenannten Spielburg, einer abgerutschten Kalkstein-Felsgruppe, vorbei; auch hier können wir noch einmal die Aussicht und die Kraft dieses besonderen Ortes genießen.
Für die Einkehr in dem schön gelegenen Waldcafe „Wannenhof“ hoffen wir auf sonniges Terrassenwetter.
Treffpunkt: Mittwoch, 14. Mai, 13.30 Uhr Waaghäusle
Nachlese Hohenstaufen
Der Aufstieg hat sich gelohnt. Eine Aussicht wie aus dem Bilderbuch erwartete uns auf dem Hohenstaufen (683,5 m ü.NN). Nachdem wir diese in alle vier Himmelsrichtungen ausgiebig genossen hatten, machten wir uns an den Abstieg zur Spielburg. Auch von dort hatten wir nochmal eine unwahrscheinlich tolle Sicht. Der ehemalige Massenkalk-Steinbruch und die anschließenden Felsen geben einen schönen Einblick in die abgerutschte Scholle. Frohgemut und gut gelaunt wanderten wir weiter Richtung Rechberghausen, bogen dann links ab Richtung Hohrein und durch blühende Wiesen und schattigen Wald gings zurück zum Parkplatz.
„Hier war ich nicht zum letzten Mal“ war der Kommentar eines Mitwanderers zur Einkehr im Waldcafé Wannenhof; wir wurden schnell und gut bedient und so ging ein schöner und eindrucksvoller Wandernachmittag zu Ende.
Der Sinn des Reisens ist an ein Ziel zu kommen, der Sinn des Wanderns ist unterwegs zu sein…
Seit 2009 sind wir als „Roßwälder Wanderfreunde“ immer am 2. Mittwoch im Monat unterwegs. Wir wandern in freier Natur und verbinden dies auch oft mit regionaler Kultur und immer mit einer geselligen Einkehr. Je nach Witterung sind wir zwischen 13 und 33 Wandersleute.
von und mit Rose Mayer Karin Seitz Alfred Unger Hans-Peter Ambacher 2011/2012
Einführung
Der Stammtisch Heimatkunde Roßwälden hat sich zum Ziel gesetzt, die Rosswälder Vergangenheit in möglichst vielen Einzelheiten zu erkunden und zu dokumentieren.
Dazu ist es notwendig, die einzelnen Themenbereiche mit Fakten zu belegen und so heißt es bei den Recherchen gezielte Fragen stellen, um Erinnerungen zu wecken und hartnäckig „bohren“, wenn die Erinnerungen versiegen wollen. Oft ist es ein Wettlauf mit der Zeit, wenn ältere Zeitzeugen befragt werden. Außerdem sind viele Gänge zu Behörden, Museen und zu Firmen notwendig, um private Erinnerungen zu belegen.
Im vorliegenden Fall des Polizei- und Amtsdieners Ulrich Bauer waren Aussagen zu seiner Dienstzeit und manch nette Anekdote über sein Wirken die Auslöser, um hier genaueres zu erkunden.
Er hat z.B. bei jeder passenden Gelegenheit betont, dass er in vier „Reichen“ und unter sieben „Herren“ gedient hat. Zunächst gab es nur die Aussage von den älteren Bewohnern im Ort, dass „Ulrich“ diesen Spruch immer bereit hatte, aber niemand konnte sich an die genauen Zahlen erinnern.
So haben wir die Spur aufgenommen und sind fündig geworden. Die nachfolgende Übersicht zeigt die dramatischen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen, denen sich Ulrich Bauer als Polizei– und Amtsdiener stellen musste, damit er seinen Dienst stets „korrekt“ ausüben konnte.
So ist es aber auch logisch, dass er diesen Dienst unter immer „anderen“ Vorzeichen mit einer großen Portion Humor bewältigt hat, die in der Erinnerung bis heute erhalten ist.
Wir durften sein Original Dienstbuch, das als Leihgabe von der Familie Otto Hermann aus Roßwälden im Polizeimuseum in Göppingen zu sehen ist, ganz abfotografieren.
Damit ist ein Stück Geschichte von Roßwälden wieder in den Ort zurückgekehrt.
Wir bedanken uns beim Polizeimuseum, Göppingen unter der Führung von Herrn Luipold, bei Frau Rose Mayer, die bei der Transkription die Texte des Dienstbuches vorgelesen hat und bei Frau Karin Seitz und Herrn Alfred Unger, die vorbereitende Arbeiten dazu beigetragen haben.
Im September 2012 Hans-Peter Ambacher
Diese Skulptur führt den Betrachter unweigerlich in die „Gute alte Zeit“ zurück, in der noch „Respekt“ und „Ordnung“ herrschte.
Das „Erwischt“ werden ist dem kleinen „Apfeldieb“ höchst unangenehm, weil er je nach Strenge des Landjägers und des Elternhauses mit harten Strafen rechnen musste.
Die reichten vom drohenden „Schimpfen“ bis hin zu „Schlägen“ mit dem Stock auf das Hinterteil und trotzdem will er seine Beute behalten und versucht sie zu retten.
Das Dienstbuch führt solche oder ähnliche „Vergehen“ akribisch auf.
Damals war dies alles noch eine „Straftat“ und zugleich eine Schande, wenn man erwischt wurde. Hier im Buch hat man jedoch manchmal den Eindruck, das das „Erwischt“ werden von den jungen Burschen geradezu provoziert wurde, um den Ulrich zu ärgern.
Heute bringt es uns zum Schmunzeln, da sich unsere Werteskala im Gegensatz zu jener Zeit gewaltig verschoben hat. Doch „Nachtruhestörung“ ist auch heute noch ein strafbares „Delikt“
Nachfolgend eine Seite des Original – Dienstbuches aus der Dienstzeit von Ulrich Bauer.
Die komplette Dokumentation kann beim Stammtisch Heimatkunde Roßwälden eingesehen werden.
Das Bild von Ulrich Bauer stammt aus der Dokumentation „Landkreis Göppingen Chronik 2007-2008″, in der das Kreisarchiv über die Polizeigeschichte berichtet.
Im Ortsnamen Roßwälden steckt bereits die Vermutung, daß man hier schon von Alters her mit Pferdehaltung zu tun hatte. Im „Rosswälder Stab“ (siehe im Quellennachweis unter (1)) heißt es auf Seite 9, daß es bereits 1521 in der Gemeinde 26 Pferde gab, die für Kriegszwecke zur Verfügung standen, es eine kleine Pferdezucht gab und die Pferdeweide am Rossrain war.
(Der Rossrain ist das Flurstück zwischen dem „Köhler“-Waldstück an der heutigen Wellinger Strasse und dem Waldstück Steinbis. Er umfasste also das Gebiet rechts und links der heutigen Rossrainstrasse, vorbei an den Tennisplätzen, weiter zu den Linden und bis zum Wasserspeicher im Waldstück Steinbis).
Wo Pferde eingesetzt werden, geht es auch immer um deren Hufpflege und dementsprechend lassen sich auch Schmiedewerkstätten im Ort nachweisen (siehe Übersicht Seite 10). Im Güter- und Steuerbuch der Gemeinde ist bereits 1743 der Schmied Friedrich Kirchner eingetragen und in der oben zitierten Quelle wird auf Seite 72 notiert, daß es bereits 1759 einen „im Feuer arbeitenden Handwerksmann“, den Hufschmied Abraham Widmann gab. Für beide war die Schmiedewerkstatt zwischen dem Rathaus und der „Gemeine Gass“ (heute Dorfstrasse), die dort vermutlich bis 1788, dem Todesjahr von Abraham Widmann, betrieben wurde. Nach ihm hatte Melchior Eberle eine Schmiede in der heutigen Steinbisstrasse. Sein Amboß ist noch heute im Haus Eberle (Wellinger Strasse) auf einem Holzsockel vorhanden.
Dieser Amboß trägt auf seiner Seitenfläche (linkes Bild, unter der Zange) folgende Initialen:
18 S.W. 04 → ( Schmiede Werkstatt)
1809, so lässt sich im Stadtarchiv nachlesen, kaufte sein Sohn Tobias Eberle das elterliche Haus. Zuvor waren drei seiner Brüder nach Reading, Pennsylvania ausgewandert und hatten dort ebenfalls eine Schmiede gegründet. Tobias Eberle führte seine Schmiede bis vermutlich 1856. 1865 wurde das Gebäude abgerissen.
Von einem weiteren Schmied berichtet Frau Ilse Keyl, (geb. Hochstetter) in ihrer Jahresarbeit (2) auf Seite 59. Dort erwähnt sie, daß bis 1846 der Schmied Christian Frech ein Haus neben dem Rathaus hatte. Nach dessen Kauf und dem Abriß durch die Gemeinde wurde dort – an das Rathaus angelehnt – das ehemalige Schulgebäude mit Lehrerwohnung gebaut (heute genutzt für Gemeindewohnungen). Das Schmiedegebäude blieb stehen und wurde noch 1846 (10) zu dem bis heute genutzten Backhaus umfunktioniert. Christian Frech zog an den Rossrain (damals Haus 98) und hat dort ab1856 als Baumwollweber gearbeitet.
Das Schmiedehandwerk führte der aus Weilheim-Teck stammende Karl-Jakob Bauer weiter, nachdem er 1859 das Bürgerrecht von Roßwälden erworben, die Christina Schöllkopf geheiratet und eine Hälfte des erst 1857 gebauten Bauernhauses seiner Schwiegereltern, im Gairenweg 2, gekauft hatte.(Karl-Jakob Bauer ist der Urgroßvater von Hermann Däuble (*1939) , der den Bauernhof dort noch heute betreibt). Aus den nachstehenden Unterlagen des Oberamts Kirchheim geht hervor, daß K.-J. Bauer die „Alte Schmiede“ 3 Jahre später (1862) geplant und vermutlich im gleichen Jahr auch gebaut hat.
Zeitgeschichtliche Einbindung:
– 1858 beginnt die Erdölgewinnung – USA, Pennsylvania; Russland, Kaukasus.
– Das Automobil wird erst 1886 erfunden.
Foto von Hermann Däuble
In der Schmiede wurden alle Metall behandelnden Arbeiten, die in einem von der Landwirtschaft geprägten Dorf anfallen ausgeführt. Der Beschlag für Pferde und Kühe (sofern sie auch als Zugtiere eingesetzt wurden) war nur der kleinere Teil der Tätigkeit von Carl-Jakob Bauer. Auch zur Herstellung von Ackerwagen, Eggen, „Handwägele“, „Krählespressen“, Hacken, Äxten, Keilen, Gabeln, Spaten, Hopfenlochern, Sensen (genannt „Sägese“) usw. waren seine Fähigkeiten gefragt. Das Nachschleifen sämtlicher Werkzeuge und Ackergeräte besorgte er natürlich auch.
1894 übergab er die Hälfte des Betriebes an seinen Sohn Carl. Dieser gab ihn später – wiederum an seinen Sohn – der, wie der Großvater Carl-Jakob hieß, weiter. (Fotos von diesem siehe unten und auch unter (3)). Gelernt hat er in Kirchheim beim Schmied Schmid (heute Fa. Schraubenschmid). Etwa 1924 übernahm er den elterlichen Betrieb. Zur gleichen Zeit wurde der bis dahin angeschlossene Bauernhof – im Zuge einer Erbteilung – abgetrennt. Während er seine Schmiede in der Tradition seiner Vorfahren weiterführte, wohnte er mit seiner Familie (Frau Helene, geb. Hoyler, den Töchtern Elisabeth u. Margarethe Attinger, sowie dem Sohn Reinhold) in dem Bauerhaus der heutigen Dorfstrasse 38 (das Haus wurde durch einen Brand 1945 zum Großteil vernichtet und wieder aufgebaut) .
Foto von Walter Zwicker
Einige Roßwälder erinnern sich noch: Zur Erntezeit war er vor allem mit dem Dengeln von Sensen beschäftigt, was täglich überwiegend vor und nach dem Mähen geschehen musste. Er war also spät abends und in aller Herrgottsfrühe im ganzen Ort zu hören. Ein besonderer Ohrenschmaus soll es gewesen sein, wenn für die Wagenräder die Eisenreifen geschmiedet und aufgezogen wurden. Um ein gleichmäßiges Schlagen von zwei Helfern zu erzielen schlug der „Chef“ mit dem Hammer den Takt auf dem Amboß. Dabei zielte er so virtuos auf verschiedene Amboßstellen, daß wohlklingende Melodien seine Umgebung beschallten. Die Nachbarn schlossen nicht etwa die Fenster – nein, sie öffneten sie, wenn in der Schmiede schweißtreibend und präzise gearbeitet wurde. Dies, und auch der oft fröhlich singende Schmied, sowie die Faszination von glühendem Eisen waren der Grund, weshalb – Jungen wie Mädchen – oft erst sehr verspätet wieder nach Hause kamen, wenn sie in der Schmiede etwas zu besorgen hatten. Von manchen betagten Roßwäldern erfährt man, daß diese Klänge heute noch wohltuend in ihren Ohren haften. (Für seinen unmittelbaren Nachbarn, den Schneider Friedrich Schmid, waren sie allerdings Ruhestörung – so wird berichtet). Viele seiner Erzeugnisse sind im Ort noch nachweisbar, weil er sie meist mit seinen Initialen (K X B) gekennzeichnet hat. Von besonderem Prestigewert waren die, in Zusammenarbeit mit dem Wagner Gottlob Fischer, gefertigten Kutschen. Für den Reichenbacher Landarzt Dr. Otto Klenk
(* 13.04.1892 † 19.01.1981) war es eine einachsige mit einer aufmontierten 3-sitzigen Gartenbank. Dem Roßwälder Hühnerfarmbesitzer Gottlob Vollmer (* 14.03,1905 † 18.09.1979) baute er ebenfalls eine Einspänner-Einachs-Kutsche, jedoch mit einer Janusbank ( nur eine Rückenlehne mit Sitzflächen nach vorn und nach hinten). Den Kindern fertigte er u.A. Reifen an, die mit einem von ihm entworfenen Treibstab angetrieben wurden und ein besonders gefragtes Spielzeug waren. Die Stabspitze hatte er nämlich so zugeschmiedet, daß die Reifen damit nicht nur angetrieben, sondern auch sicher geführt und sogar gebremst werden konnten – eine Roßwälder Novität. Neben der Arbeit in seiner Schmiedehat er als geschätzter Innungsmeister auch zahlreichen Lehrlingen die Gesellenprüfung abgenommen.
Originalfotos im Besitz seiner Töchter Margarethe Attinger / Elisabeth Bauer ↓
Nachdem K.-J. Bauer gestorben war, wurde die Schmiede ab 1965 verpachtet. Pächter war Georg Wallner, der keinen Hufbeschlag mehr durchführte.
1968 kaufte Kurt Schmid den Betrieb und das Schmiedegebäude. Zusätzlich erwarb er später ein Wohnhaus gegenüber (ehemals Schneider Schmid), das er als Büro und Lager für Kleinteile einrichtete. Für Großteile und mechanische Arbeiten mietete er einen weiteren Lagerraum im Gairenweg Nr.8 an. Kurt Schmid hatte bei Christian Bauer (6) – einem Bruder von Karl Bauer – in Ebersbach gelernt. Durch seine weiteren Tätigkeiten in den Firmen Allgaier in Uhingen, Wörner in Reichenbach und der WLZ in Göppingen, war er zu einem exzellenten Fachmann gereift. Anfangs widmete er sich auch wieder dem Beschlag an Pferden und Kühen und war auch als Klauenpfleger (bis 1990) weithin gefragt. Mit seinen profunden Fachkenntnissen hatte er Freude daran, Unmögliches möglich zu machen.
Weitere Informationen im gedruckten Heft das beim Stammtisch Heimatkunde bezogen werden kann.
Johannes Kepler, geb. am 27. Dez. 1571 in Weil der Stadt, war der Entdecker der Planetengesetze, er war kaiserlicher Mathematiker und er hat zusammen mit Galileo Galilei, Rene` Descartes und anderen Gleichgesinnten, Anfang des 17. Jahrhunderts die neuzeitliche Naturwissenschaft gegründet. Keplers „Astronomia Nova“ und „Harmonice Mundi“, sowie Galileis „Nuova Scienzia“ bildeten das Fundament , auf dem Generationen von Forschern aufbauen konnten. Er machte sich bereits damals Gedanken, wie der Mensch zum Mond gelangen könnte und hat mit seinen Erkenntnissen Grundlagen dafür geschaffen, dass dieser Menschheitstraum im 20 Jahrhundert Wirklichkeit werden konnte. Darüber hinaus verfasste er noch weitere zahlreiche Veröffentlichungen, die das damalige Weltbild wesentlich veränderten und die bis heute weitgehend Gültigkeit haben.
Keplers Verbindung nach Roßwälden besteht darin, dass seine Schwester Margarete Pfarrfrau in Roßwälden war. Sie heiratete am 16. Okt. 1608 in Leonberg den Pfarrer Georg Binder. Dieser wiederum war als Sohn des Roßwälder Pfarrers am 3. Juni 1580 in Roßwälden geboren und auch hier aufgewachsen. Nach dem Tod seines Vaters übernahm er dann die Pfarrstelle in Roßwälden mit seiner Frau Margarete geb. Kepler. Nach seinem Theologiestudium war Binder von 1607-1608 Präceptor in Leonberg und von 1608-1609 in Dornstetten bei Freudenstadt. Von dort kam er auf seine erste Pfarrstelle nach Heumaden. 1609 – 1620 Während dieser Zeit (ca. 1615) wurde seine Schwiegermutter Katharina Kepler in Leonberg der Hexerei beschuldigt und darauf stand damals die Todesstrafe durch Verbrennung. Weil Johannes Kepler zu dieser Zeit als Mathematiker in Linz im Dienste des Kaisers Rudolf II. war, erhoben Pfarrer Binder und Christoph Kepler (der jüngere Bruder von Johannes Kepler und Margarete) im Namen von Katharina Kepler Verleumdungsklage gegen diese Anschuldigungen, denn wer sich gegen die Vorwürfe der Hexerei nicht wehrte, galt als schuldig (Schuldgeständnis). Da auch der Vogt Lutherus Einhorn zu Leonberg gegen Katharina eingestellt war, heizte sich der Streit weiter auf und Katharina wurde am 7. August 1620 im Pfarrhaus zu Heumaden, wo sie sich zu dieser Zeit bei ihrer Tochter aufhielt, am frühen Morgen verhaftet.
Sie wurde zunächst in den Diebsturm zu Leonberg gesperrt und am 11. August 1620 das erste Mal verhört. In einem Schreiben vom 26.8.1620 bat der Sohn Christoph Kepler den Herzog seine verhaftete Mutter von Leonberg an einen anderen Ort bringen zu lassen,“ weil er durch den Prozess hier in Leonberg würde sowohl geschäftlich (er war Zinngießer) als auch in seiner Autorität als Drillmeister der Stadtverteidigung schwer geschädigt.“ Am 29.8.1620 wurde Katharina nach Güglingen bei Lauffen a.N. verlegt und in den Kerker des Güglinger Turms gesperrt. In Güglingen fand dann auch der Prozess gegen sie statt. Katharina Kepler war zu dieser Zeit 72 Jahre alt und beinahe die älteste Person zu Leonberg.
Dem Pfarrer Georg Binder zu Heumaden wurde inzwischen die ganze Geschichte zu heiß. Weil auch die Kirche die Hexenverfolgung befürwortete fürchtete er um seine Stellung. Daher war für ihn der Tod seines Vaters Georg Binder (gleicher Name) am 8.6.1620, Pfarrer in Roßwälden, der willkommene Anlass, sich nach Roßwälden versetzen zu lassen, wo er sich einen größeren Abstand versprach oder erhoffte (Herbst 1620). Ab Herbst 1620 kam Johannes Kepler von Linz für ein Jahr nach Württemberg um seiner Mutter beizustehen und ihre Verteidigung zu betreiben. Sicher besuchte Johannes Kepler während dieser Zeit auch seine Schwester Margarete in Roßwälden. Nach vielen Bemühungen und Schreiben von Johannes und der Standhaftigkeit von Katharina, in der sie stets ihre Unschuld beteuerte, wurde sie am 4. Oktober 1621 freigesprochen und am37.Oktober 1621 aus der Haft entlassen. Eine Woche danach, am 15.Oktober hat der Leonberger Vogt zusammen mit den Richtern, den Herzog gebeten, dieser möge, um größeres Unheil „und gewißlich erfolgenden Totschlag gnädig zu verhüten „,der Keplerin als „hochgravierter Person“ die Rückkehr nach Leonberg verbieten und sie anweisen, “ anderwärts zu wohnen.“ Der Herzog scheint diesem Begehren, nachgekommen zu sein.
Den weiteren Verlauf beschreibt das Leonberger Stadtarchiv in seiner Reihe Beiträge zur Stadtgeschichte wie folgt: „Ziemlich wahrscheinlich hat sie ihre Tochter, die Pfarrfrau Margarete Binder, bei sich im Roßwälder Pfarrhaus aufgenommen. Vielleicht hat Johannes Kepler die Mutter auf seiner Rückreise nach Linz dorthin gebracht. Am 13. April 1622, ein halbes Jahr nach ihrer Freilassung, ist Katharina in ihrem 75. Lebensjahr verstorben. Wahrscheinlich bei ihrer Tochter in Roßwälden, dort wurde sie wohl auch begraben. Die Erinnerungstafel auf dem Leonberger Friedhof beruht wohl auf einem Irrtum.“ (Ende Zitat)
Nach Auskunft des Kirchlichen Landesarchivs gibt es im Totenregister von Leonberg und Heumaden keinen Eintrag mit dem Namen Katharina Kepler. Von einem weiteren evtl. in Frage kommenden Sterbeort ist nichts bekannt. Leider sind die Kirchenbücher von Roßwälden für die Jahre um 1622 nicht mehr vorhanden.
Es wird berichtet dass J. Kepler auch noch nach dem Tod seiner Mutter, in den Jahren 1624/25 nach Roßwälden kam. Es kann vermutet werden, dass er nicht nur seine Schwester sondern auch das Grab seiner Mutter besuchen wollte. Von Keplers letztem bekanntem Aufenthalt im Herzogtum Württemberg wird berichtet, dass er bei seiner Schwester in Roßwälden Station machte um von dort aus im Göppinger Sauerbrunnen Heilung von einem Hautausschlag zu suchen.
Somit ist sicher belegt , dass Johannes Kepler öfters seine Schwester in Roßwälden besucht hat und dass sein Schwager Georg Binder hier geboren und aufgewachsen ist. Fest steht auch, dass Katharina Kepler nicht in Leonberg oder Heumaden gestorben ist und auch sonst kein Sterbeort bekannt ist.
Margarete Binder war ebenso wie ihr Bruder Johannes stets besorgt um ihre Mutter. Von Margarete wird berichtet, dass sie ihre Mutter „mit dreijähriger unverrückter Wohnung“ (von 1617 bis zur Verhaftung 7. August 1620), bei sich in Heumaden aufgenommen hat. Auch während der Gefangenschaft hat sie ihre Mutter besucht und mit ihr „durch die Gefängnistürhindurch gesprochen bis sie der Wächter mit groben Worten argwöhnisch verjagte“. Es kann daher mit großer Wahrscheinlichkeit angenommen werden, dass Margarete Binder ihre Mutter nach deren Freispruch und Entlassung am 7. Oktober 1621 auch wieder bei sich im Pfarrhaus in Roßwälden aufgenommen hat, wohin sie mit ihrem Mann im Herbst 1620 gezogen war.
Es gibt also berechtigte Hinweise, dass Katharina Kepler in Roßwälden gelebt hat, gestorben und begraben ist. Festzuhalten ist auch, das Johannes Kepler sehr wohl eine Verbindung zu Roßwälden hatte.
Mit einer Stele und Gedenktafel will der Stammtisch Heimatkunde an diese Verbindung zur Familie Kepler sichtbar erinnern. Sie wurde im Sommer 2011 bei der ev. Kirche in Roßwälden aufgestellt.
Zusammengetragen und aufgeschrieben für den „Stammtisch Heimatkunde“ in Roßwälden von Walter Zwicker im November 2009
Der Stammtisch Heimatkunde Roßwälden hat sich zum Ziel gesetzt, die Roßwälder Vergangenheit in möglichst vielen Einzelheiten zu erkunden und zu dokumentieren. Aus den zum Teil umfangreichen Dokumenten werden hier daraus kurze Ausschnitte präsentiert. Ein Teil der Dokumente ist druckbar aufbereitet und kann beim Stammtisch Heimatkunde erworben werden. Das Bildmaterial wurde nur für die Stammtisch Dokumentation freigegeben, Weiterverwendungen müssen in jedem Einzelfall geklärt bzw. beim Rechtinhaber beantragt werden.
Fast 200 m über die unmittelbare Umgebung erhebt sich der nahezu perfekt ausgebildete Kegelberg, der Hausberg der Stadt Weilheim. Auffallend ist die Gliederung der Vegetation: der Gipfel ist mit Magerrasen und einigen einzeln stehenden Linden bewachsen. Darunter befindet sich eine Zone mit Buschwald, am Südhang mit Weinbergen und an den unteren Berghängen ausgedehnte Streu-obstwiesen; im zeitigen Frühjahr ein unbeschreiblich schönes Blütenmeer. Der komplette Bergkegel mit zahlreichen Biotopen und einer Gesamtfläche von 161,5 ha ist seit 1990 als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Treffpunkt: Mittwoch, 9. April, 13.30 Uhr, Waaghäusle
Nachlese Weilheim – Limburg
Unser Wanderziel an diesem herrlichen Frühlingstag war die Limburg. Nach einem etwas schweißtreibenden Aufstieg hörte man so manches „Oh, wie schön“, oder „Ah, wie toll!“ Die Aussicht war aber auch wahrlich beeindruckend und staunenswert.
Nachdem wir die Aussicht nach allen Seiten bewundert hatten und Walter uns einiges über die Limburg und die Zähringer erzählt hatte, machten wir uns an den Abstieg.
An den am Südhang gelegenen Weinbergen erwartete uns dann die Überraschung! Eine Tafel „Hier läuten und der Wirt kommt“ hat Herr Bauer, ein Hobbywinzer, an seinem Weinberghäuschen angebracht. Selbstverständlich haben wir unsere Mitwanderer gewarnt, „wer läutet bezahlt die Zeche“. Unser Wanderfreund Theo hat´s trotzdem gewagt und wir sagen nun ein herzliches Dankeschön! Natürlich hatten wir uns bei Herrn Bauer angemeldet und bei herrlichem Sonnenschein hatte er für uns Tische vorbereitet und kredenzte uns einen saftigen Silvaner und einen geschmackvollen Weißherbst. Auch seine Ausführungen zum Thema Wein, zur Geschichte von Weilheim und der Sage vom Drachen auf der Limburg waren sehr informativ und humorvoll. Die Zeit verging viel zu schnell; so sangen wir noch ein Lied und durch die blühenden Streuobstwiesen umrundeten wir die Limburg und wanderten zurück zum Parkplatz.
Auch die tollen Speisekreationen bei der Einkehr im Sportheim in Nabern waren nicht zu verachten.